Ich sage es frei heraus: Mario Kart World ist für mich eine kleine Enttäuschung gewesen, da es das Konzept der offenen Welt kaum nutzt und sich vielmehr, wie ein Update von Mario Kart 8 anfühlt. Dadurch ergibt sich eine Chance für Sonic, einst Marios größter Konkurrent, diese Lücke zu füllen – und mein Termin auf der Gamescom bestätigte dieses Gefühl umso mehr.
Die wilde Kombi
In meinem YouTube-Short hatte ich kurz meine ersten Eindrücke vom Spiel festgehalten, wie es auf mich gewirkt hat. Dort war es nur möglich, den Grand-Prix-Modus zu spielen. Nun konnte ich auch einen tieferen Einblick in das Spiel bekommen und dabei weitere Modi, wie beispielsweise Time Trial und Race Park, ausprobieren.
Zum Time Trial muss ich wohl nicht viel sagen, da der Name schon selbsterklärend ist. Man baut sich fix ein Auto aus Fahrer und Fahrzeug zusammen. Es ist besonders wichtig, welches Fahrzeug man wählt, denn das Spiel unterscheidet zwischen Speed, Acceleration, Handling, Power und Boost. Um ehrlich zu sein, waren mir diese Features aber egal, weil das Spiel auch Fahrer außerhalb des Sonic-Universums anbietet. So werden Yakuza- und Persona-Charaktere in der Release-Version enthalten sein. Ich habe nur Ichiban aus Yakuza gesehen und dachte mir: „OMG! Ichiban auf einem Hoverboard!? Mir egal, ob das überhaupt passt – das sieht unnormal cool aus!“

© SEGA
Allein für diesen abgefahrenen Look muss man das Spiel zumindest einmal gespielt haben. Ich habe es geliebt! Wie man mir mitteilte, werden die Figuren aus dem „SEGA-Verse“ (so nenne ich das jetzt einfach mal) ebenfalls in der Release-Version enthalten sein, während andere, wie SpongeBob, Pac-Man und Steve aus Minecraft, dann im Season Pass erscheinen.
Das wird eines der wildesten Features des Spiels: so absurde Konstellationen! Während man bei Mario Kart World nur Figuren wie die Kuh aus der „Kuh-Muh-Weide“ bekommt, treffen hier gleich mehrere Franchises aufeinander.
Es bleibt spannend, ob noch mehr Figuren dazukommen und so ein echtes Sonic Racing: CrossWorlds-Multiversum entsteht! Ich hätte da auch schon ein paar Wünsche: Wie wäre es mit Max Payne, Crash Bandicoot oder Hellboy? Aber Spaß beiseite – ich sehe hier wirklich die Chance für SEGA, eine gewisse Form von Langzeitmotivation aufzubauen, wenn alle paar Monate neue Fahrer aus anderen Franchises angekündigt werden, ähnlich wie es Nintendo lange Zeit mit den Kämpfern bei Super Smash Bros. für die Switch getan hat.
Die besten Features seit langem
Kommen wir zurück zu den Modi, die ich getestet habe. Im Time Trial schlägt man eine Bestzeit, stellt einen persönlichen Rekord auf und versucht, diesen zu knacken. Allerdings glaube ich, dass das eher ein Modus für das Lategame sein wird, um seinen Skill zu verbessern. Viel interessanter ist der Race Park! Dort kann man sechs Rennen individuell gestalten und eigene Regeln aufstellen, wodurch er mehr einem Partymodus gleicht. Leider konnte ich hierbei kein Gameplay aufnehmen, weswegen ich es euch nur beschreiben kann. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Modus sein volles Potenzial am besten entfalten wird, wenn man online oder lokal mit Freunden spielt.
Apropos online! Das ist für mich mit Abstand das Krasseste, was Sonic Racing anbietet! Das Spiel unterstützt 100 % Crossplay – egal welche Plattform! Ob Last oder Current Gen Konsole oder PC: Ihr könnt mit jedem zusammenspielen! Sprich: Ich kann entspannt auf meinem Fernseher spielen, während meine Freunde am PC und meine Schwester auf der Switch dabei sind – und wir battlen uns, wer zuerst ins Ziel kommt und den Cup nach Hause nimmt.

© SEGA
Bleibt mir nur noch ein letzter Punkt: Das Spiel sieht grafisch und technisch top aus, allerdings übertreibt es etwas mit den Farben. Für den einen oder anderen kann das womöglich zu viel sein. Für mich wiederum war es eine großartige Abwechslung zu anderen Kart-Games. Am wichtigsten ist, dass ein Kart-Game das Gefühl von Schnelligkeit vermittelt – und das schafft CrossWorlds auf jeden Fall! Schließlich hat man ja Sonic im Namen. Mit seinen knallbunten Farben, der wilden Optik und dem Flackern an den Bildrändern verstärkt es das Gefühl von unfassbarer Geschwindigkeit, ähnlich wie bei den Sonic-Spielen.
Mein Fazit:
Wer keine Lust hat, knapp 600 € für eine Switch 2 auszugeben, um Mario Kart World zu spielen, ist womöglich mit Sonic Racing: CrossWorlds besser bedient. Am Ende des Tages gibt es leider nicht mehr so viele Kart-Games, weswegen ich dankbar für ein Spiel wie dieses bin. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann das am 25. September tun – dann erscheint Sonic Racing: CrossWorlds für PS4, PS5, Xbox One & Series, Switch und Switch 2 sowie für den PC.
